HERRN KALTENBRUNNER,
– Zufolge Eurem geschätzten Schreiben vom 30-ten März N° 691/865 hatte ich den Herrn königl.
Rath
Dr. von Balassa
, Mitglied der
Ung. Akad. sogleich ämtlich ersucht wegen der Zurückgabe der Correctur-Täfel der zur
seiner akademischen Abhandlung gehörigen „Chirurgischern Atlasse”, die er bei sich
behielt. Herr Dr. v. Balassa in seinem vom 18-ten April datirten Schreiben,
antwortete mir, dass die durch den unerwarteten Tod dr. Elfingers gehemmte Auflage der Zeichnungen könnte nur dann wiederum in
Gang gebracht und beendigt werden, wenn das Werk in diesem letzten Stadium, einer dem
verstorbenen gewachsener Fachkünstler über sich nähme, nachdem es das wichtigstte in der
Correctur jener Figuren, nämlich die Coloratur noch fehlt. In Rücksicht auf das Letztere
hat er dr. Heitzmann, einen an Fähigkeit und
Kunstfertigkeit Dr. Elfinger am nächsten kommenden
Artist, aufgefordert, wolle er die letzte Hand auf die Arbeit setzen. Sobald er einen
Bescheid von Dr. Heitzmann bekommen wird,
verspricht mir dr. Balassa, wird er mich eiligst
davon benachrichtigen.
Ráth Mór
Nach einer solchen Erwiederung von Dr. H. von
Balassa blieb es mir nichts übrig, als eine
spätere Nachricht von ihm abzuwarten. Da aber eine solche bleibt noch immer aus, und
Euer Hochwohlgeboren haben abermals das löbliche Präsidium der Akademie wegen der
Correctur-Täfel brieflich ermahnt: so fühle ich mich verpflichtet E. Hochwg. von der
Schlage in Kentniss zu setzen.